HRE zahlt üppige Pensionen
An die große Glocke wollten dieses pikante Detail weder die betroffenen Banker noch der Hypo Real Estate-Nachfolger (HRE) Deutsche Pfandbriefbank hängen. Wie schon beim einstigen HRE-Chef Axel Wieandt wird auch das jetzige Ausscheiden von Kai Wilhelm Franzmeyer und Frank Krings als Vorstände mit einer Luxuspension versüßt. Dem Duo steht bei Erreichen ihres 60. Lebensjahrs nun eine Betriebsrente von jährlich 192 000 Euro zu, geht aus dem Geschäftsbericht der verstaatlichen Krisenbank hervor. Diese Konditionen gelten unvermindert, wird bankintern bestätigt. Der 38-jährige Krings und der 47-jährige Franzmeyer haben nur gut zwei Jahre bei der HRE gearbeitet.

An den im Herbst 2008 vom damaligen HRE-Aufsichtsratschef Michael Enders geschlossenen Verträgen ist juristisch nicht zu rütteln. Schon eine noch üppiger dotierte Pension von 240 000 Euro jährlich für den nach nur eineinhalb Jahren ausgeschiedenen Wieandt hatte quer durch alle politischen Parteien wie in der Öffentlichkeit für harsche Kritik und Empörung gesorgt. Denn die HRE musste in der Spitze durch Staatsgarantien von 150 Milliarden Euro gestützt werden und ist mittlerweile verstaatlicht worden. Für die Luxuspensionen kommt damit der Bund, also der Steuerzahler auf. Bereits die Zahlungen an Wieandt hatten Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zu einer Sonderprüfung veranlasst - ohne Ergebnis.

In Bankenkreisen wirbt man indessen für Verständnis. Wieandt, ebenso wie Krings und Franzmeyer, seien als Sanierer zur HRE gegangen, als diese schon im Überlebenskampf stand und für die Fehler der Vergangenheit nicht verantwortlich. "Auch der politische Wille muss sich an gerichtsfeste Verträge halten", meinte ein Insider mit Blick auf die Kritik.

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