ThyssenKrupp zieht sich aus Iran zurück
Auf Druck der Regierung muss sich ThyssenKrupp aus dem Iran zurückziehen, um so die Sanktionen zu unterstützen.
Mit diesem Druck schadet die Regierung dem Ansehen Deutschlands im Iran und damit dem Wohl des deutschen Volkes.
Die Herren der Politik sollten sich das Reichstagsgebäude mal von außen ansehen, um zu lesen, wem sie dienen sollten.
Da steht nichts von US-Sanktionen.

"Mit den Handelsbeschränkungen soll eine Lösung im Streit um das iranische Atomprogramm herbeigeführt werden."
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/ThyssenKrupp-zieht-sich-aus-Iran-zurueck-892039

Die Lösung im Streit um das Atomprogramm durch Handelsbeschränkungen ist entweder der Zerfall der politischen Stabilität des Iran(Revolution) oder Krieg.
Beides führt in absehbarer Zeit zu Gewalt und Terror und zeigt, wie sehr die USA an dieser "Lösung" interessiert sind.

Kommentieren



cassandra_mmviii, 23. Sep 10
Waren die Sanktionen nicht UN-Beschluss?

Wieso schadet der Rückzug aus dem Iran "dem deutschen Volk"? Mir und den anderen 77 Millionen Deutscher geht nicht das Licht aus, wenn in Teheran der Atommeiler vom Netz geht.
Das postuliert ein Gemeinschaftsinteresse ALLER deutschen Staasbürger, und mit dem Volkbegriff habe ich, so wie er hier gebraucht zu werden scheint, meine Schwierigkeiten.

Über Atomkraft kann man zwei Meinungen haben: "is' okay" oder "wech damit". Ich bin für "wech damit" und zwar weltweit. Also auch im Iran.

Ist der Iran politisch stabil? Und wenn ja, auf wessen Kosten?

Die "Tod für Israel!"-Rhetorik der iranischen Regierung ist nicht akzeptabel (um es mal diplomatisch zu formulieren) und die wiederholte Aufforderung, Israel von der Landkarte zu tilgen, ist nichts anderes als die Aufforderung zum Völkermord.
Das sollte KOnsequenzen haben. Und da traurig gucken wirkungslos ist, hilft nur Druck.

Abgesehen davon liegt mir der Umsatz, den Thyssen im Iran macht oder machen könnte, nicht am Herzen.

nr.1, 23. Sep 10
Den USA gehen die UN Sanktionen nicht weitgenug
Ich bin auch nicht für Atomkraft, aber ob Atomkraft sinnvoll ist oder nicht, muss auch im Iran demokratisch entschieden werden.
Es geht der deutschen Regierung vor allem darum, ihre Technik dem Iran zu verkaufen, und nicht dass der Iran diese selbst entwickelt und so unabhängig wird.

Nebenbei bemerkt, hat der iranische Präsident niemals behauptet, "Israel von der Landkarte zu tilgen".
Das wurde anhand einer falschen Übersetzung, (ausversehen oder mutwillig) durch eine bestimmte Botschaft in Deutschland verbreitet.

Hier noch ein Artikel zu den aktuellen Sanktionen
http://www.faz.net/s/Rub868F8FFABF0341D8AFA05047D112D93F/Doc~E1F0ADF5377544E5191E692AF88FDE6D6~ATpl~Ecommon~Scontent.html

cassandra_mmviii, 23. Sep 10
"aber ob Atomkraft sinnvoll ist oder nicht, muss auch im Iran demokratisch entschieden werden"

Das setzt vorraus, dass im Iran irgendetwas demokratisch entschieden werden kann. Und zumindest in den letzten Jahren scheint mir der Iran "demokratisch herausgefordert".

"Es geht der deutschen Regierung vor allem darum, ihre Technik dem Iran zu verkaufen, und nicht dass der Iran diese selbst entwickelt und so unabhängig wird"

Ein Stichwort: reverse engineering.
Und Geld machen tut im Kapitalismus jeder gern.
Abgesehen davon ist Thyssen nicht im Staatsbesitz. Oder?

"Nebenbei bemerkt, hat der iranische Präsident niemals behauptet, "Israel von der Landkarte zu tilgen"."

Ich spreche kein Farsi, kenne aber jemanden, der das tut. Und die Dame wird nicht vom Mossad bezahlt oder verbirgt die Millionen sehr gekonnt.

Spass beiseite: "Achmed Djihad" hat bei mehr als einer Gelegenheit erklärt, dass Israel "der Feind" sei. Er nimmt ausserdem an Konferenzen teil, auf denen der Holocaust geleugnet wird, zusammen mit der Creme der europäischen Holocaustleugner. Da reicht!
Da helfen auch anti-kolonialistische Parolen nicht weiter.
Zwischendurch wollte er das Land sogar "aus dem Gedächtnis der Menschheit" löschen.

Antisemitismus ist in Nahen Osten dermassen verbreitet, dass einem schlecht werden muss. Nennt sich immer "arabische Solidarität" oder "islamische Brüderlichkeit" oder so was, aber das ist knallharter Antisemitismus, der die "Protokolle der Weisen von Zion" für bare Münze nimmt.

nr.1, 24. Sep 10
Antisemitismus ist im Nahen Osten dermassen verbreitet
alles in allem kann man da unterschiedlicher Auffassung sein, aber was den Antisemitismus angeht, so sind glaube ich die wenigsten im Nahen Osten "Antisemiten", da sie ja auch zu den Semiten zählen.
Die Frage ist, wer tagtäglich die Gründe für diesen verbreiteten Hass gegen die Zionisten liefert?
Hier denke ich haben viele verfeindete Staaten ein gemeinsames Interesse.

Und was die Holocaust Leugnung betrifft sind wir mittlerweile soweit, dass ein deutscher Staatsbürger nichts dazu schreiben darf, weil er sonst strafrechtlich belangt werden kann. So schnell werden Behauptungen zum Dogma.
Niemand will dies ernsthaft verharmlosen, aber viele Urenkel wollen wissen, wofür sie zahlen sollen?

cassandra_mmviii, 24. Sep 10
Nein, da kann man nicht unterschiedlicher Auffassung sein.

"Die Frage ist, wer tagtäglich die Gründe für diesen verbreiteten Hass gegen die Zionisten liefert?"

Schon mal jordanisches Staatsfernsehen geschaut?
Das jordanische Bildungsministerium behauptet, dass Israel ihnen vorschreibt, wer studieren darf.
Die Hamas wird aus Saudi finanziert.

Die Verbindung Jordanien-Saudi wird deutlcih, wenn man sich mal die Stammbäume beider Königshäuser anschaut. Was an den Ländern "pro-westlich" sein soll begreife ich nicht.

nr.1, 26. Sep 10
Pro Westlich
Die Regierungen sind vielleicht nicht pro westlich. Sollten sie ja auch nicht sein - sie sollten für ihr Volk sorgen. Das Problem ist folgendes: Die Saudis finanzieren zwar die Hamas, aber zugleich versorgen die USA die Saudis mit Waffen. Und Israel mit Waffen. Würden sie sich nicht streiten, bräuchten sie keine Waffen...