Samstag, 10. Januar 2015
Daimler Lobbyisten – Bundesverkehrsminister Dobrint wirbt für Carsharing
Update:
Letztendlich dürften auch einige der Großaktionäre des Daimler -Konzerns wenig Interesse an wirklich grüner Technologie haben.

Daimler AG - Aktionärsstruktur zum 31.12.2014

Kuwait: 6.8%
Renault/Nissan*: 3.1%
Institutionelle Investoren: 73.7%
Private Investoren: 16.4%


- Daimler kauft sich bei carpooling ein
- Daimler baut car2go aus
- Daimler-Tochter Moovel übernimmt MyTaxi

Bereits am 26.07.2012 berichtete das Portal Mitfahrgelegenheit, dass der Autobauer Daimler in das Carsharing Geschäft einsteigt.

"Die Daimler AG steigt beim weltweit größten Mitfahrnetzwerk carpooling.com ein und beteiligt sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung an der carpooling.com GmbH. Hauptgesellschafter bleiben die drei Gründer sowie der Venture Capital-Geber Earlybird." (1)

Weiteres Engagement in dieser Richtung, weg von der klassischen Fahrzeugproduktion und hin zur Dienstleistung wird durch das Carsharing-Angebot "car2go" deutlich. (2)

Am 9. September 2014 schließlich, berichtet die Wirtschaftswoche, dass eine Tochter des Daimler-Konzerns die Taxi App "My Taxi" übernimmt. (3)

Diese Berichte machen deutlich, dass der Konzern sich spätestens seit 2012 aus der Deckung wagt und in das Carsharing massiv investiert. Der ein oder andere mag denken, dass dies ja nichts verwerfliches sei, ganz im Gegenteil. Schließlich zeige dies doch, dass selbst die großen deutschen Autokonzerne umweltschonende Alternativen für sich entdeckt haben.

Aber am 10.1.2015 platzt die Bombe. Nach Berichten der FAZ, will der Bundesverkehrsminister, "Alexander Dobrint" (das ist der CSU-Mann aus Oberbayern, mit der häßlichen Brille) eben dieses Carsharing mit den Vergünstigungen für Elektroautos gleichstellen.

"Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt plant nach ein Gesetz mit Sonderrechten für Carsharing-Autos." (4)

Ob es sich bei dieser Pressemitteilung, der dpa um eine ernsthafte Absicht handelt, bleibt angesichts der seltsam anmutenden Formulierung fraglich. Gemeint ist wohl – "nach einem Gesetz". (war vermutlich ein bereits integrierter deutscher Mitbürger mit Migrationshintergrund, aus Baden-Württemberg)

Jedoch drängt sich der Verdacht auf, dass der Konzern bei der geplanten Förderung von "grünere Mobilität" saftige Lobbyarbeit geleistet hat.
Zumal Dobrint bisher die Partei der Grünen als "politische Arm von Krawallmachern, Steinwerfern und Brandstiftern bezeichnet hat." (5)
Es wäre ja auch nicht das erste Mal. Am 28.Mai 2013 berichtete die Süddeutsche, dass ein Staatsminister, gemeint ist Eckart von Klaeden, vom Bundeskanzleramt zu Daimler wechselt. (6)
(Der hat auch eine Brille, die ist aber nicht so häßlich, dafür aber der Typ)

Ein Hoch auf die deutsche "Lobbykratie".


(1) http://www.mitfahrgelegenheit.de/press_releases/view/181

(2) http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/a-878835.html

(3) http://www.wiwo.de/unternehmen/auto/autokonzern-kauft-taxi-app-daimler-tochter-moovel-uebernimmt-mytaxi/10648462.html

(4) http://www.sueddeutsche.de/news/wirtschaft/verkehr-faz-dobrindt-plant-privileg-fuer-carsharing-autos-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-150110-99-00028

(5) http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Dobrindt

(6) http://www.sueddeutsche.de/politik/eckart-von-klaeden-merkels-staatsminister-wird-daimler-lobbyist-1.1683445

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