Irak produziert wieder mehr Öl als Iran
Sonntag, 19. August 2012
Auch wenn es zynisch klingt, aber für die USA hat sich der Irak-Krieg gelohnt. Da die europäischen Verbündeten dazu gedrängt wurden iranisches Öl zu boykottieren, ist der Weg für den Ölverkauf scheinbar geebnet.
Der folgende Artikel der FR beschreibt die derzeitigen Zustände treffend.
Für Geschäftemacher hat sich der Irakkrieg offenbar gelohnt: Die Ölförderung boomt, inzwischen produziert das Land sogar mehr Barrel pro Tag als Iran. Ausländische Investoren sollten allerdings eine wichtige Regel beachten.
Der Irak ist nach eigenen Angaben inzwischen der zweitgrößte Ölproduzent in der Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec).
Mit 3,2 Millionen Barrel täglich liege der Irak vor dem Iran, sagte der für Energie zuständige irakische Vize-Regierungschef Hussein al-Schahristani am Sonntag. Mehr Erdöl fördern wohl weltweit nur noch Saudi-Arabien (Opec) sowie Russland und die USA (Nicht-Opec).
Der Irak versucht, die Erdöl-Förderung und -Exporte kräftig auszuweiten; die Einnahmen aus dem Geschäft machen einen Großteil der staatlichen Einnahmen aus. Irak profitiert davon, dass Iran wegen seines umstrittenen Atomprogramms (siehe Interview) mit Sanktionen belegt ist, die besonders auch den Erdölsektor betreffen. Israel wirft dem Iran vor, heimlich an einer Atombombe zu arbeiten. Die iranische Regierung bestreitet das.
Die OPEC hatte die irakische Ölproduktion zuletzt mit knapp 3,1 Millionen Barrel pro Tag angegeben, die des Iran mit 2,8 Millionen. Damit steigerte der Irak seine Produktion im Vergleich zum Vorjahr um 400.000 Barrel pro Tag, die des Iran sank um 700.000 Barrel pro Tag.
Ölkonzern Total fällt in Ungnade
Bei der Ausweitung der Förderung setzt der Irak auf ausländische Konzerne. Das französische Unternehmen Total ist allerdings in Ungnade gefallen: Schahristani sagte, entweder beende Total seine Beziehungen zur autonomen kurdischen Region im Nordirak oder es verkaufe seine Anteile am südirakischen Ölfeld Helfaja an ein anderes Unternehmen. Er habe Total eine gewisse Zeitspanne dafür eingeräumt, sagte Schahristani, ohne diese zu präzisieren.
Die irakische Zentralregierung warnte schon im Juni französische Energiekonzerne, dass alle Verträge mit Bagdad annulliert würden, falls sie andere Verträge mit regionalen Behörden im Irak abschließen sollten. Das US-Unternehmen Chevron wurde bereits vergangene Woche entsprechend sanktioniert. Der US-Firma ExxonMobil droht ähnliches.
In der autonomen kurdischen Region im Nordirak werden große Ölvorkommen vermutet. Die Zentralregierung in Bagdad und die Region streiten über die Verteilung der Einnahmen. Die kurdische Region bietet ausländischen Ölkonzernen deutlich lukrativere Verträge an als Bagdad. Daher sind die Unternehmen zusehends gewillt, sich über die Wünsche der Zentralregierung hinwegzusetzen. (afp/jon)
Irak wird Öl-Supermacht
http://www.fr-online.de/wirtschaft/boom-irak-wird-oel-supermacht,1472780,16876114.html
Der folgende Artikel der FR beschreibt die derzeitigen Zustände treffend.
Für Geschäftemacher hat sich der Irakkrieg offenbar gelohnt: Die Ölförderung boomt, inzwischen produziert das Land sogar mehr Barrel pro Tag als Iran. Ausländische Investoren sollten allerdings eine wichtige Regel beachten.
Der Irak ist nach eigenen Angaben inzwischen der zweitgrößte Ölproduzent in der Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec).
Mit 3,2 Millionen Barrel täglich liege der Irak vor dem Iran, sagte der für Energie zuständige irakische Vize-Regierungschef Hussein al-Schahristani am Sonntag. Mehr Erdöl fördern wohl weltweit nur noch Saudi-Arabien (Opec) sowie Russland und die USA (Nicht-Opec).
Der Irak versucht, die Erdöl-Förderung und -Exporte kräftig auszuweiten; die Einnahmen aus dem Geschäft machen einen Großteil der staatlichen Einnahmen aus. Irak profitiert davon, dass Iran wegen seines umstrittenen Atomprogramms (siehe Interview) mit Sanktionen belegt ist, die besonders auch den Erdölsektor betreffen. Israel wirft dem Iran vor, heimlich an einer Atombombe zu arbeiten. Die iranische Regierung bestreitet das.
Die OPEC hatte die irakische Ölproduktion zuletzt mit knapp 3,1 Millionen Barrel pro Tag angegeben, die des Iran mit 2,8 Millionen. Damit steigerte der Irak seine Produktion im Vergleich zum Vorjahr um 400.000 Barrel pro Tag, die des Iran sank um 700.000 Barrel pro Tag.
Ölkonzern Total fällt in Ungnade
Bei der Ausweitung der Förderung setzt der Irak auf ausländische Konzerne. Das französische Unternehmen Total ist allerdings in Ungnade gefallen: Schahristani sagte, entweder beende Total seine Beziehungen zur autonomen kurdischen Region im Nordirak oder es verkaufe seine Anteile am südirakischen Ölfeld Helfaja an ein anderes Unternehmen. Er habe Total eine gewisse Zeitspanne dafür eingeräumt, sagte Schahristani, ohne diese zu präzisieren.
Die irakische Zentralregierung warnte schon im Juni französische Energiekonzerne, dass alle Verträge mit Bagdad annulliert würden, falls sie andere Verträge mit regionalen Behörden im Irak abschließen sollten. Das US-Unternehmen Chevron wurde bereits vergangene Woche entsprechend sanktioniert. Der US-Firma ExxonMobil droht ähnliches.
In der autonomen kurdischen Region im Nordirak werden große Ölvorkommen vermutet. Die Zentralregierung in Bagdad und die Region streiten über die Verteilung der Einnahmen. Die kurdische Region bietet ausländischen Ölkonzernen deutlich lukrativere Verträge an als Bagdad. Daher sind die Unternehmen zusehends gewillt, sich über die Wünsche der Zentralregierung hinwegzusetzen. (afp/jon)
Irak wird Öl-Supermacht
http://www.fr-online.de/wirtschaft/boom-irak-wird-oel-supermacht,1472780,16876114.html