Donnerstag, 1. September 2011
Wandel gestalten - mit gestandenen Gewalten?
Von weiter Ferne her stechen die Wahlslogans den geplagten Passanten ins Gesicht. Erst im vergangenen Jahr wurde die anteilige Finanzierung der Parteien aus Steuermitteln wegen der sinkenden Mitgliederzahlen wieder erhöht. Was zur Folge hat, dass die Wahlplakate in Ihrer Größe mittlerweile die Ausmaße von Gebäudefassaden einnehmen. Der Werbespruch einer, der großen Parteien im Berliner Wahlkampf lautet
"Wandel gestalten."
Mit Verlaub gesagt ist es eine Frechheit, dass sich gerade die Partei, die als gestandener Akteur der deutschen Parteienlandschaft zuerst den Niedriglöhnen den Weg bereitet hat, um dann die Einführung eines Mindestlohns über Jahre hinweg zu blockieren, hinstellt und ihr handeln scheinbar unbewusst mit diesem Spruch auch noch untermauert.
Ist das Wandel gestalten oder Bürger verwalten. Die großen Parteien hatten bisher noch immer die Gewalt auch über den Bürger hinweg zu entscheiden. Trotz massiver Wahlkampagnen sinkt die Aufmerksamkeit der heranwachsenden Generation. Ihr Interesse ist wie das Zeitalter des Internet: spontan, wechselhaft und unberechenbar. Wenn sie nicht aufpassen, werden die gestandenen Parteien ihr Profil einbüßen und am Ende als Verlierer dastehen. Da helfen auch die besten Sprüche nicht mehr weiter. Und die Natur wird wieder Wandel gestalten, indem die aussterbenden Dörfer und Städte zuwachsen.

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Bürger sind nicht politikverdrossen - Die Politik ist bürgerverdrossen
Mit jedem Wahljahr unterstellen Politikwissenschaftler, Meinungsforscher und Journalisten den Bürgern aufs Neue eine zunehmende Politikverdrossenheit. Dabei kommt niemand auf die Idee das Pferd mal vom Schwanz aus aufzusäumen.
Die Realität ist doch, dass unter den Politikern die Bürgerverdrossenheit wächst. Mit festem Blick auf die Gehälter der EU Abgeordneten wehen die Fahnen im Wind, in Richtung Brüssel. Dabei gilt es allenfalls den einfachen Bürger von seiner Person zu überzeugen, damit dieser nicht durch missliebige Demokratie seine Stimme an einen Konkurrenten verschenkt und damit den Weg ins Schloss der EU Residenz versperrt. Diese Steine gilt es notfalls aus dem Weg zu räumen. Der geschmeidigere Weg ist es, sich mit den Lobbyisten der Wirtschaft gutzustellen und deren PR Maschine inklusive Werbegelder zu nutzen, um damit den Wähler vor der Wahl einzulullen. Was den Bürger bewegt interessiert allenfalls am Rande. Schon deshalb, weil es der Politiker ohnehin nicht nachvollziehen kann. Woher soll denn der Anteilseigner wissen, wie sich der Leiharbeiter fühlt? Das ist doch auch egal, solange das Ergebnis stimmt. Und das Ergebnis für den Politiker ist der Posten in der EU Bürokratie.
Denn das hat der studierte Politiker von morgen gelernt. Wie man die Masse überzeugt, die Konkurrenz anscheißt und den Bürger verwaltet.

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