Freitag, 23. März 2012
BMW - Rekorde für Investoren aber Unsicherheit für Leiharbeiter
Glaubt man den Ankündigungen der Vorstände, Deutscher Großkonzerne, dann erhält man schnell den Eindruck, dass Die Deutsche Wirtschaft nur so strotzt vor Stärke und Wettberwerbsfähigkeit. Schaut man hinter die Kulissen, sieht man selbst bei angeblichen Traditionsunternhemen, wie BMW Leiharbeiter, die in eine unsichere Zukunft blicken.

Um zu erfahren, wie die nationalen Konzerne die heimischen Gewerkschaften ausspielen reicht schon ein vergleichender Blick auf die zeitlich versetzten Pressemitteilungen.

13.03.2012
Nach dem Rekordergebnis im abgelaufenen Fiskaljahr zeigte sich der Autobauer zuversichtlich, auch in 2012 eine weitere Ergebnisverbesserung erreichen zu können. "Wir streben 2012 neue Bestmarken beim Absatz und dem Konzernergebnis vor Steuern an", erklärte in diesem Zusammenhang der Vorstandsvorsitzende Norbert Reithofer.

BMW erwartet 2012 weiteres Rekordjahr
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/BMW-erwartet-2012-weiteres-Rekordjahr-1727533

23.03.2012
Im Kern geht es darum festzustellen, ob es eine zeitliche Befristung für den Einsatz von Leiharbeitern gibt. Das Unternehmen beharrt auf Flexibilität, um konjunkturelle Schwankungen abfedern zu können.

Gerichtsstreit um Leiharbeiter bei BMW Leipzig geht weiter
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Gerichtsstreit-um-Leiharbeiter-bei-BMW-Leipzig-geht-weiter-1751790

Nur 10 Tage liegen zwischen der Verkündung von Rekordergebnis und weiter positivem Ausblick für das Jahr 2012,
sowie dem Gerichtsstreit wegen zeitlicher Befristung von Leiharbeitern. Angesichts dieser Doppelzüngigkeit
kann man sich dem Eindruck, dass der Gewinn nur durch Lohndumping bei Leiharbeitern erkauft wurde,
nur schwer entziehen.
Wer beim Kauf weiterhin auf Deutsche Wertarbeit setzt, sollte sich zweimal überlegen, ob es dies wirklich wert ist.

Die Frage, woher der wachsende Konsum im Inland kommen soll, um sinkende Exporte auszugleichen, möchte man lieber
garnicht erst stellen. Zumindest nicht von den Leiharbeitern.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Joachim Gauck - Gerechtigkeit durch Freiheit?
Kaum von den gesetzlich legitimierten Volksvertretern zum neuen Bundespräsidenten bestimmt, ruft er das Deutsche Bürgertum auch schon zu Mut und Verantwortung und vor allem zu Vertrauen in die derzeit herrschende Demokratie auf.

Wie einige Wissen, hat die Partei die Linke Gauck nicht mitgewählt, unter anderem weil er ihren ungebrochenen Einsatz, zu mehr sozialer Gerechtigkeit, wehement ablehnte.
Wie aus dem folgendem Kommentar zur Rede hervorgeht, scheint er der Auffassung zu sein, dass sich soziale Gerechtigkeit nicht durch den Staat lenken lässt.

Auszug:
...Bei seinem Lebensthema Freiheit knüpfte Gauck in seiner Rede den Zusammenhang zur Gerechtigkeit. Freiheit sei eine notwendige Bedingung von Gerechtigkeit. Allerdings lasse sich soziale Gerechtigkeit nicht paternalistisch anordnen, sondern sei nur in intensiver demokratischer Diskussion und Debatte zu klären...

Soziale Gerechtigkeit lasse sich nicht paternalistisch anordnen...

Diesen entscheidenden Satz seiner Rede sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen. Mit dieser Aussage stellt sich Herr Gauck nicht nur der Linken entgegen, sondern lehnt scheinbar ebenso die Auffassung der norwegischen Sozialisten ab, welche sich für einen umfassenden demokratischen Sozialstaat einsetzen. Zumal die Jugendorganisation ebendieser sozialistischen Arbeiterpartei Opfer des barbarischen Anschlags von Anders Behring Breivik wurde.
Die Jungen Menschen setzten sich gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, sowie für eine sozialeres Europa ein.

Wenn Herr Gauck nun seinerseit zurecht den wachsenden Rechtsextremismus und Demokratieverdrossenheit
anprangert, die wachsenden sozialen Unterschiede jedoch nicht als Hauptursache sehen will, dann kommt dies einem symbolischen Schlag ins Gesicht dieser jungen Generation gleich. Ob bewusst oder naiv weiß nur Herr Gauck selbst.

Angesichts der massiven Werbung für Gauck sollte sich jeder Bürger ernsthaft fragen, ob nicht das nordische Vorzeigeland auch in diesem Fall ein besseres Beispiel geben kann, an dem es sich zu orientieren lohnt. In jedem Fall ist es besser, als auf die großzüge Spendenbereitschaft der Konzerne in einer freier Marktwirtschaft zu hoffen.


Gauck ruft zu Bürgerengagement und Erhalt des "Demokratiewunders" auf
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Gauck-ruft-zu-Buergerengagement-und-Erhalt-des-Demokratiewunders-auf-1751958

Paternalismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Paternalismus

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren