Samstag, 15. September 2012
Linke Politik
Samstag, 15. September 2012
Die Frage ist nicht, ob sich linke Politik durchsetzen wird, sondern welche Partei diese in Zukunft für sich beanspruchen kann.
temenja, 15. September 2012
temenja, 15. September 2012
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Freitag, 14. September 2012
Erneuter Anschlag auf den Dialog zwischen Christen und Muslimen
Freitag, 14. September 2012
Am 12. September 2006 versuchte der Papst mit einer Rede an der Universität Regensburg, dem Dialog zwischen Islam und Christentum, vor allem im Nahen Osten neue Kraft zu geben.
Einiger Hetzer nutzten diese Rede, um genau diesen Beginn der Annäherung zwischen moderaten Muslimen und gemäßigten Christen im Keim zu ersticken.
Nach ziemlich genau 6 Jahren steht eine weitere, lang vorbereitete Reise des Papstes, in den Libanon bevor. Dort will er diesen Dialog fortsetzen. Zumal der Libanon bisher als positives Beispiel für ein friedliches Zusammenleben galt. Was man von den Nachbarländern mittlerweile nicht mehr behaupten kann. Den Waffen sei Dank.
Nun bringt ein erbärmliches, angeblich satirisches Video über den Propheten der Muslime, neue Zwietracht zwischen die beiden Religionen. Natürlich unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit. Das Ergebnis sind erneute Proteste, am 11. September 2012 und zum Großteil unschuldige Tote, wie schon 2006.
Genau, wie die Mohammad Karikaturen, in der unbekannten, dänischen Lokalzeitung kursierte auch das Schmähvideo Monate vorher, zusammen mit tausenden weiteren, schlechten Selbstfindungen im Internet. Genau wie damals hat irgendjemand diesen Schund an einem ausgesuchten Tag, gezielt durch die Mainstream - Medien gejagt und die naiven Massen gegeneinander aufgehetzt.
Aber wer „in Gottes Namen“ hat die Absicht den Dialog, die Annäherung, die Verständigung zwischen Christen und Muslimen zu verhindern? Wer sollte Interesse daran haben, dass Muslime und Christen nicht friedlich miteinander, Seite an Seite leben können?
Ob in Europa oder im sogenannten Heiligen Land.
Wer die Antwort darauf weiß, der „werfe den ersten Stein.“
Quellen
Pressestimmen zum Streit über die Papstrede in Regensburg
http://www.kath-info.de/papst_islam.html
John Christopher Stevens
http://de.wikipedia.org/wiki/J._Christopher_Stevens
Großer Betrug mit dem unsäglichen Mohammed-Film
http://www.welt.de/politik/ausland/article109188883/Grosser-Betrug-mit-dem-unsaeglichen-Mohammed-Film.html
Einiger Hetzer nutzten diese Rede, um genau diesen Beginn der Annäherung zwischen moderaten Muslimen und gemäßigten Christen im Keim zu ersticken.
Nach ziemlich genau 6 Jahren steht eine weitere, lang vorbereitete Reise des Papstes, in den Libanon bevor. Dort will er diesen Dialog fortsetzen. Zumal der Libanon bisher als positives Beispiel für ein friedliches Zusammenleben galt. Was man von den Nachbarländern mittlerweile nicht mehr behaupten kann. Den Waffen sei Dank.
Nun bringt ein erbärmliches, angeblich satirisches Video über den Propheten der Muslime, neue Zwietracht zwischen die beiden Religionen. Natürlich unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit. Das Ergebnis sind erneute Proteste, am 11. September 2012 und zum Großteil unschuldige Tote, wie schon 2006.
Genau, wie die Mohammad Karikaturen, in der unbekannten, dänischen Lokalzeitung kursierte auch das Schmähvideo Monate vorher, zusammen mit tausenden weiteren, schlechten Selbstfindungen im Internet. Genau wie damals hat irgendjemand diesen Schund an einem ausgesuchten Tag, gezielt durch die Mainstream - Medien gejagt und die naiven Massen gegeneinander aufgehetzt.
Aber wer „in Gottes Namen“ hat die Absicht den Dialog, die Annäherung, die Verständigung zwischen Christen und Muslimen zu verhindern? Wer sollte Interesse daran haben, dass Muslime und Christen nicht friedlich miteinander, Seite an Seite leben können?
Ob in Europa oder im sogenannten Heiligen Land.
Wer die Antwort darauf weiß, der „werfe den ersten Stein.“
Quellen
Pressestimmen zum Streit über die Papstrede in Regensburg
http://www.kath-info.de/papst_islam.html
John Christopher Stevens
http://de.wikipedia.org/wiki/J._Christopher_Stevens
Großer Betrug mit dem unsäglichen Mohammed-Film
http://www.welt.de/politik/ausland/article109188883/Grosser-Betrug-mit-dem-unsaeglichen-Mohammed-Film.html
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Mittwoch, 22. August 2012
Weniger ist mehr - Mode
Mittwoch, 22. August 2012
Weniger Muster - mehr Eleganz.
temenja, 22. August 2012
temenja, 22. August 2012
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abstrakte Technologie
Mittwoch, 22. August 2012
Der elektrische Strom und die binäre Signalübertragung sind zwei abstrakte Technologien, welche das 20. Jahrhundert revolutioniert haben.
temenja, 22. August 2012
temenja, 22. August 2012
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Freitag, 23. März 2012
Joachim Gauck - Gerechtigkeit durch Freiheit?
Freitag, 23. März 2012
Kaum von den gesetzlich legitimierten Volksvertretern zum neuen Bundespräsidenten bestimmt, ruft er das Deutsche Bürgertum auch schon zu Mut und Verantwortung und vor allem zu Vertrauen in die derzeit herrschende Demokratie auf.
Wie einige Wissen, hat die Partei die Linke Gauck nicht mitgewählt, unter anderem weil er ihren ungebrochenen Einsatz, zu mehr sozialer Gerechtigkeit, wehement ablehnte.
Wie aus dem folgendem Kommentar zur Rede hervorgeht, scheint er der Auffassung zu sein, dass sich soziale Gerechtigkeit nicht durch den Staat lenken lässt.
Auszug:
...Bei seinem Lebensthema Freiheit knüpfte Gauck in seiner Rede den Zusammenhang zur Gerechtigkeit. Freiheit sei eine notwendige Bedingung von Gerechtigkeit. Allerdings lasse sich soziale Gerechtigkeit nicht paternalistisch anordnen, sondern sei nur in intensiver demokratischer Diskussion und Debatte zu klären...
Soziale Gerechtigkeit lasse sich nicht paternalistisch anordnen...
Diesen entscheidenden Satz seiner Rede sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen. Mit dieser Aussage stellt sich Herr Gauck nicht nur der Linken entgegen, sondern lehnt scheinbar ebenso die Auffassung der norwegischen Sozialisten ab, welche sich für einen umfassenden demokratischen Sozialstaat einsetzen. Zumal die Jugendorganisation ebendieser sozialistischen Arbeiterpartei Opfer des barbarischen Anschlags von Anders Behring Breivik wurde.
Die Jungen Menschen setzten sich gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, sowie für eine sozialeres Europa ein.
Wenn Herr Gauck nun seinerseit zurecht den wachsenden Rechtsextremismus und Demokratieverdrossenheit
anprangert, die wachsenden sozialen Unterschiede jedoch nicht als Hauptursache sehen will, dann kommt dies einem symbolischen Schlag ins Gesicht dieser jungen Generation gleich. Ob bewusst oder naiv weiß nur Herr Gauck selbst.
Angesichts der massiven Werbung für Gauck sollte sich jeder Bürger ernsthaft fragen, ob nicht das nordische Vorzeigeland auch in diesem Fall ein besseres Beispiel geben kann, an dem es sich zu orientieren lohnt. In jedem Fall ist es besser, als auf die großzüge Spendenbereitschaft der Konzerne in einer freier Marktwirtschaft zu hoffen.
Gauck ruft zu Bürgerengagement und Erhalt des "Demokratiewunders" auf
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Gauck-ruft-zu-Buergerengagement-und-Erhalt-des-Demokratiewunders-auf-1751958
Paternalismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Paternalismus
Wie einige Wissen, hat die Partei die Linke Gauck nicht mitgewählt, unter anderem weil er ihren ungebrochenen Einsatz, zu mehr sozialer Gerechtigkeit, wehement ablehnte.
Wie aus dem folgendem Kommentar zur Rede hervorgeht, scheint er der Auffassung zu sein, dass sich soziale Gerechtigkeit nicht durch den Staat lenken lässt.
Auszug:
...Bei seinem Lebensthema Freiheit knüpfte Gauck in seiner Rede den Zusammenhang zur Gerechtigkeit. Freiheit sei eine notwendige Bedingung von Gerechtigkeit. Allerdings lasse sich soziale Gerechtigkeit nicht paternalistisch anordnen, sondern sei nur in intensiver demokratischer Diskussion und Debatte zu klären...
Soziale Gerechtigkeit lasse sich nicht paternalistisch anordnen...
Diesen entscheidenden Satz seiner Rede sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen. Mit dieser Aussage stellt sich Herr Gauck nicht nur der Linken entgegen, sondern lehnt scheinbar ebenso die Auffassung der norwegischen Sozialisten ab, welche sich für einen umfassenden demokratischen Sozialstaat einsetzen. Zumal die Jugendorganisation ebendieser sozialistischen Arbeiterpartei Opfer des barbarischen Anschlags von Anders Behring Breivik wurde.
Die Jungen Menschen setzten sich gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, sowie für eine sozialeres Europa ein.
Wenn Herr Gauck nun seinerseit zurecht den wachsenden Rechtsextremismus und Demokratieverdrossenheit
anprangert, die wachsenden sozialen Unterschiede jedoch nicht als Hauptursache sehen will, dann kommt dies einem symbolischen Schlag ins Gesicht dieser jungen Generation gleich. Ob bewusst oder naiv weiß nur Herr Gauck selbst.
Angesichts der massiven Werbung für Gauck sollte sich jeder Bürger ernsthaft fragen, ob nicht das nordische Vorzeigeland auch in diesem Fall ein besseres Beispiel geben kann, an dem es sich zu orientieren lohnt. In jedem Fall ist es besser, als auf die großzüge Spendenbereitschaft der Konzerne in einer freier Marktwirtschaft zu hoffen.
Gauck ruft zu Bürgerengagement und Erhalt des "Demokratiewunders" auf
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Gauck-ruft-zu-Buergerengagement-und-Erhalt-des-Demokratiewunders-auf-1751958
Paternalismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Paternalismus
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Donnerstag, 15. März 2012
Rezession oder Krieg
Donnerstag, 15. März 2012
Ständig ist die Rede von Frieden, aber Niemand glaubt mehr so recht daran. Stattdessen wird seit Jahren in Krieg investiert. Die Weltwirtschaft, insbesondere die US-Wirtschaft basiert auf Waffenhandel und Privatisierung von Rüstung und Militär, was ein entsprechender Artikel auf Wikipedia belegt. Zu den zahlreichen arbeitslos gewordenen, ehemaligen Soldaten gesellt sich eine Schar desillusionierter, ebenfalls arbeitsloser Jugendlicher.
Statt auf eine Ende der Finanzkrise zu hoffen, sollten wir uns lieber daran gewöhnen mit einer langfristigen, stagnierenden Wirtschaft zurecht zukommen. Die Alternative dazu hieße nicht Wachstum sondern Krieg.
Privates Sicherheits- und Militärunternehmen
http://de.wikipedia.org/wiki/Privates_Sicherheits-_und_Militärunternehmen
Statt auf eine Ende der Finanzkrise zu hoffen, sollten wir uns lieber daran gewöhnen mit einer langfristigen, stagnierenden Wirtschaft zurecht zukommen. Die Alternative dazu hieße nicht Wachstum sondern Krieg.
Privates Sicherheits- und Militärunternehmen
http://de.wikipedia.org/wiki/Privates_Sicherheits-_und_Militärunternehmen
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Der gefährlichste Gegner
Donnerstag, 15. März 2012
Der gefährlichste Gegner ist der, der nichts mehr zu verlieren hat.
temenja 15.März 2012
temenja 15.März 2012
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Mittwoch, 25. Januar 2012
Jostein Gaarder - Philosoph und Kritiker
Mittwoch, 25. Januar 2012
Anti-Israel-Essay sorgt für Aufruhr
vom 09.08.2006
Spiegel - Online
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,430877,00.html
Ein in seiner Kritik an Israel extrem scharfer Aufsatz des Schriftstellers Jostein Gaarder ("Sofies Welt") sorgt für Kontroversen in Norwegen. Der Bestseller-Autor, der sich mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontiert sieht, fühlt sich falsch verstanden.
Oslo - Jostein Gaarders Attacke gegen den Staat Israel sei "das Widerlichste", was sie seit Hitlers "Mein Kampf" gelesen habe. So lautet das vernichtende Urteil der norwegischen Schriftstellerin und Jüdin Mona Levin über einen Essay ihres Kollegen, der am Wochenende in der Osloer Tageszeitung "Aftenposten" erschienen war. Erhitzte Reaktionen wie diese, verbunden mit dem Vorwurf des Antisemitismus, veranlassten den Autor des Weltbestsellers "Sofies Welt", sich vorerst nicht mehr zum Nahostkonflikt zu äußern: "Die Debatte muss ohne mich weitergehen", schrieb Gaarder heute, wiederum in der "Aftenposten".
Autor Gaarder: "Weckruf für Israel"
Der 54-jährige Schriftsteller hatte einen scharfen Angriff gegen Israel veröffentlicht. In seinem Text sprach er dem Staat sogar das Existenzrecht ab: "Wir erkennen den Staat Israel nicht länger an." Wen außer sich selbst er mit dem mehrmals im Text verwandten Begriff "Wir" gemeint hat, erläuterte Gaarder nicht.
Israel habe mit "seiner skrupellosen Kriegskunst und seinen widerwärtigen Waffen" die eigene Legitimität "massakriert", schrieb Gaarder. Die Umwelt solle besonnen und barmherzig reagieren, wenn nun "die gesamte israelische Nation aus eigener Schuld zu Fall kommt und Teile der Bevölkerung aus von ihr besetzten Gebieten in eine neuerliche Diaspora flüchten müssen".
Für die scharfen Reaktionen in Norwegen sorgte vor allem auch Gaarders Kritik an "den Juden" und die Einstufung der zehn Gebote als "lustige Steintafeln". "Über 2000 Jahre haben wir die Lektionen des Humanismus gepaukt. Aber Israel hört nicht darauf", heißt es in Gaarders Essay. Der Schriftsteller begründete die Schärfe des Textes heute mit seiner Verzweiflung über die Entwicklung im Nahen Osten. Sein Artikel sei als "Weckruf für Israel" gemeint gewsen. Abgesehen von der "respektlosen" Einstufung der zehn Gebote stehe er auch weiterhin dazu, habe aber die "unberechenbare Wirkung" unterschätzt. Zu der an ihm geübten Kritik sagte er laut dpa: "Sobald man den Staat Israel angreift, bekommt man den Vorwurf des Antisemitismus hinterhergeworfen."
Norwegens Außenminister Jonas Gahr Støre bezeichnete Gaarders Text als "inakzeptabel und beunruhigend", weil Israel darin das Recht auf Schutz durch Uno-Resolutionen aberkannt werde. Zu den Kritikern Gaarders gehörten auch zahlreiche norwegische Intellektuelle und Mitglieder der jüdischen Gemeinde. Nie zuvor hätten sich derart viele Leser im Internet geäußert, berichtete der Netzredakteur von "Aftenposten" laut dpa. Die Mehrzahl der Reaktionen fiel allerdings positiv aus. So lobte die Schriftstellerin Anne B. Ragde laut "Süddeutscher Zeitung" ("SZ") den "klugen Essay" Gaarders.
Die norwegische Ombudsfrau gegen ethnische Diskriminierung, Beate Gangaas, nannte ihn "am Rande des Erträglichen, aber nicht rassistisch". Gaarders israelischer Verlag Schocken Publishing stellte die Zusammenarbeit mit dem Autor in einer spontanen Reaktion ein.
Gaarder selbst schrieb heute, er habe mit einer vielleicht falsch gewählten Form "Israel zur Versöhnung aufrufen wollen". Dazu bediente er sich auch der Distanzierung vom jüdischen Glauben an die eigene Rolle als "Gottes auserwähltes Volk": "Wir glauben nicht an die Vorstellung von Gottes auserwähltem Volk. Wir lachen über die Marotten dieses Volkes und weinen über seine Missetaten", heißt es in Gaarders Essay. "Als Gottes auserwähltes Volk aufzutreten, ist nicht nur dumm und arrogant, sondern ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit." Weiter schrieb er, einige israelische Politiker strebten eine "Endlösung des Palästinenserproblems" an.
Am Ende des Aufrufs träumt Gaarder laut "SZ" vor dem Hintergrund der alttestamentarischen Prophezeiung von einer neuerlichen Vertreibung der Juden aus ihrem Land: "Wenn die ganze israelische Nation der eigenen Gewalt zum Opfer fallen sollte und Teile der Bevölkerung aus den von ihnen besetzten Gebieten in eine neue Diaspora fliehen müssen, sagen wir: Mag die neue Umgebung einsichtig und barmherzig sein."
Der Originalartikel ist beim "Aftenposten" abrufbar, eine englische Übersetzung findet sich bei der Internet-Zeitung "Booman Tribune". Die Erklärung Gaarders zu seinem Text hat "Aftenposten" ins Englische übersetzt.
bor/dpa
Originaltext
http://www.aftenposten.no/meninger/kronikker/article1411153.ece#.Tx56-pfdXsM
vom 09.08.2006
Spiegel - Online
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,430877,00.html
Ein in seiner Kritik an Israel extrem scharfer Aufsatz des Schriftstellers Jostein Gaarder ("Sofies Welt") sorgt für Kontroversen in Norwegen. Der Bestseller-Autor, der sich mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontiert sieht, fühlt sich falsch verstanden.
Oslo - Jostein Gaarders Attacke gegen den Staat Israel sei "das Widerlichste", was sie seit Hitlers "Mein Kampf" gelesen habe. So lautet das vernichtende Urteil der norwegischen Schriftstellerin und Jüdin Mona Levin über einen Essay ihres Kollegen, der am Wochenende in der Osloer Tageszeitung "Aftenposten" erschienen war. Erhitzte Reaktionen wie diese, verbunden mit dem Vorwurf des Antisemitismus, veranlassten den Autor des Weltbestsellers "Sofies Welt", sich vorerst nicht mehr zum Nahostkonflikt zu äußern: "Die Debatte muss ohne mich weitergehen", schrieb Gaarder heute, wiederum in der "Aftenposten".
Autor Gaarder: "Weckruf für Israel"
Der 54-jährige Schriftsteller hatte einen scharfen Angriff gegen Israel veröffentlicht. In seinem Text sprach er dem Staat sogar das Existenzrecht ab: "Wir erkennen den Staat Israel nicht länger an." Wen außer sich selbst er mit dem mehrmals im Text verwandten Begriff "Wir" gemeint hat, erläuterte Gaarder nicht.
Israel habe mit "seiner skrupellosen Kriegskunst und seinen widerwärtigen Waffen" die eigene Legitimität "massakriert", schrieb Gaarder. Die Umwelt solle besonnen und barmherzig reagieren, wenn nun "die gesamte israelische Nation aus eigener Schuld zu Fall kommt und Teile der Bevölkerung aus von ihr besetzten Gebieten in eine neuerliche Diaspora flüchten müssen".
Für die scharfen Reaktionen in Norwegen sorgte vor allem auch Gaarders Kritik an "den Juden" und die Einstufung der zehn Gebote als "lustige Steintafeln". "Über 2000 Jahre haben wir die Lektionen des Humanismus gepaukt. Aber Israel hört nicht darauf", heißt es in Gaarders Essay. Der Schriftsteller begründete die Schärfe des Textes heute mit seiner Verzweiflung über die Entwicklung im Nahen Osten. Sein Artikel sei als "Weckruf für Israel" gemeint gewsen. Abgesehen von der "respektlosen" Einstufung der zehn Gebote stehe er auch weiterhin dazu, habe aber die "unberechenbare Wirkung" unterschätzt. Zu der an ihm geübten Kritik sagte er laut dpa: "Sobald man den Staat Israel angreift, bekommt man den Vorwurf des Antisemitismus hinterhergeworfen."
Norwegens Außenminister Jonas Gahr Støre bezeichnete Gaarders Text als "inakzeptabel und beunruhigend", weil Israel darin das Recht auf Schutz durch Uno-Resolutionen aberkannt werde. Zu den Kritikern Gaarders gehörten auch zahlreiche norwegische Intellektuelle und Mitglieder der jüdischen Gemeinde. Nie zuvor hätten sich derart viele Leser im Internet geäußert, berichtete der Netzredakteur von "Aftenposten" laut dpa. Die Mehrzahl der Reaktionen fiel allerdings positiv aus. So lobte die Schriftstellerin Anne B. Ragde laut "Süddeutscher Zeitung" ("SZ") den "klugen Essay" Gaarders.
Die norwegische Ombudsfrau gegen ethnische Diskriminierung, Beate Gangaas, nannte ihn "am Rande des Erträglichen, aber nicht rassistisch". Gaarders israelischer Verlag Schocken Publishing stellte die Zusammenarbeit mit dem Autor in einer spontanen Reaktion ein.
Gaarder selbst schrieb heute, er habe mit einer vielleicht falsch gewählten Form "Israel zur Versöhnung aufrufen wollen". Dazu bediente er sich auch der Distanzierung vom jüdischen Glauben an die eigene Rolle als "Gottes auserwähltes Volk": "Wir glauben nicht an die Vorstellung von Gottes auserwähltem Volk. Wir lachen über die Marotten dieses Volkes und weinen über seine Missetaten", heißt es in Gaarders Essay. "Als Gottes auserwähltes Volk aufzutreten, ist nicht nur dumm und arrogant, sondern ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit." Weiter schrieb er, einige israelische Politiker strebten eine "Endlösung des Palästinenserproblems" an.
Am Ende des Aufrufs träumt Gaarder laut "SZ" vor dem Hintergrund der alttestamentarischen Prophezeiung von einer neuerlichen Vertreibung der Juden aus ihrem Land: "Wenn die ganze israelische Nation der eigenen Gewalt zum Opfer fallen sollte und Teile der Bevölkerung aus den von ihnen besetzten Gebieten in eine neue Diaspora fliehen müssen, sagen wir: Mag die neue Umgebung einsichtig und barmherzig sein."
Der Originalartikel ist beim "Aftenposten" abrufbar, eine englische Übersetzung findet sich bei der Internet-Zeitung "Booman Tribune". Die Erklärung Gaarders zu seinem Text hat "Aftenposten" ins Englische übersetzt.
bor/dpa
Originaltext
http://www.aftenposten.no/meninger/kronikker/article1411153.ece#.Tx56-pfdXsM
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Donnerstag, 8. September 2011
Die Auserwählten
Donnerstag, 08. September 2011
Von Gott auserwählt - vom Teufel selektiert.
temenja 08.September 2011
temenja 08.September 2011
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Wer hat Zeit für Krieg?
Donnerstag, 08. September 2011
Nur Jene die nicht arbeiten müssen haben Zeit Krieg zu führen.
temenja, 20. August 2011
temenja, 20. August 2011
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