Freitag, 24. Juni 2016
Brexit - scheitert Europa an der Demokratie?
Die Briten haben abgestimmt und wie es zur Zeit scheint ist die Mehrheit für einen Austritt aus der EU, wie sie derzeit besteht. (1)

Die Medien und zahlreiche Politiker werden nicht müde zu betonen, wie schrecklich diese Entscheidung sei. Dabei ist der Austritt in etwa so schlimm, wie eine "drohende" Lohnerhöhung der Bahnmitarbeiter um 5%. Die Konzerne, allen voran die Banken machen sich sorgen um ihre Freiheiten. Alle tun so, als ob es vor der EU nur die Steinzeit gab.

Die mögliche Entscheidung der Briten für einen Austritt ist keine Katastrophe, sondern die Geburtsstunde der Demokratie in Europa. In Deutschland, Frankreich und vielen anderen Ländern der EU hatten die Menschen nie die Chance solche wichtigen Entscheidungen zu treffen. Stets wurde von "oben" entschieden. Das Ergebnis dieser Politik, getrieben von marktwirtschaftlichen Ideologien, gemischt mit verbohrten Eitelkeiten der Volksvertreter ist eine zerüttetes Gebilde mit verschwommenen nationalen Identitäten.

Anstatt Angst und Horroszenarien zu verbreiten, wie vor der Abstimmung in der Medienlandschaft geschehen, haben die EU-Parlamentarier nach dem Referendum nun die Aufgabe, sich ertsmals wirklich mit dem Willen eines Volkes auseinanderzusetzen und dafür zu sorgen, dass die EU im Sinne der Menschen - und nicht des Kapitals - verändert wird.

(1) http://www.telegraph.co.uk/news/2016/06/23/leave-or-remain-eu-referendum-results-and-live-maps/

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