Donnerstag, 25. September 2014
Diplomatie
Diplomatie ist die Kunst aus einem Haufen Abfall etwas Essbares heraus zu suchen und dieses als 3-Gänge-Menu zu servieren.

temenja, 25. September 2014

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Scheindebatte - Bundestag stimmt Waffenlieferung in Krisenregion zu
Soviel zur Demokratie der BRD, im Unterschied zum Demokratieverständnis der Deutschen Demokratischen Republik, welches heute per Gesetz als Diktatur bezeichnen werden muss.

Um es für die Leser im Vorfeld etwas näher zu erläutern sei erwähnt, dass die Bundesregierung (CDU/SPD) Ende August beschlossen hat Waffen an die kurdischen Kämpfer (Peshmerga) zu liefern, damit diese die vorrückenden Kämpfer der ISIS stoppen.
Die im Bundestag, im Nachhinein geführte Debatte der Volksvertreter hatte keinen Einfluss auf die Regierungsentscheidung. Egal ob nun dessen Mehrheit aus CDU und SPD zustimmte oder nicht.

Die Truppen der ISIS werden angeblich von Staaten, wie Saudi-Arabien, Katar und ähnlichen Diktaturen finanziert.
Das die ISIS den sunnitischen Glauben vorgeben, sowie die Königshäuser der arabischen Unterstützerstaaten, wohingegen der Iran mehrheitlich schiitisch geprägt ist und im Irak alle Konfessionen vertreten sind, spielt eigentlich nur eine Nebenrolle. Letztendlich handelt es sich um einen weiteren Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland, im Kampf um Einflussgebiete, Rohstoffe und Handelsrouten.
„Früher waren es Kamele heute sind es Pipelines.“

http://www.focus.de/politik/deutschland/live-ticker-waffen-debatte-entscheidungs-farce-bundestag-stimmt-ohne-einfluss-ab_id_4100402.html

Aktualisiert am Montag, 01.09.2014, 19:46

Debatte im Protokoll: Bundestag stimmt Waffenlieferung mit großer Mehrheit zu. Gewehre, Panzerfäuste, Handgranaten und Pistolen: Merkel gibt Regierungserklärung zu Waffenlieferung in den Nordirak ab.

In einer Debatte soll das Parlament symbolisch seine Zustimmung geben. Entschluss der Fraktionen kann keinen Einfluss nehmen. Minister haben bereits beschlossen.

+++ Merkel: Unsere eigenen Sicherheits-Interessen sind bedroht +++
+++ Kauder: Waffenlieferungen sind notwendig +++
+++ Gysi: Der Bundestag hätte entscheiden müssen +++
+++ Oppermann: Dieser Waffenexport ist nicht kommerziell+++

17.09 Uhr: Die Mehrheit der Koalitionsfraktionen hat sich für die für die Lieferung von Waffen an die irakischen Kurden ausgesprochen.
In der Sondersitzung am Montag unterstützten die Fraktionen von CDU/CSU und SPD den Beschluss der Bundesregierung vom Vorabend,
während die Opposition aus Linken und Grünen dagegen stimmte. Mit den Waffenlieferungen soll der Kampf gegen die extremistische IS-Miliz unterstützt werden.

17.02 Uhr: Gerade wird über drei Entschließunganträge von SPD, Union, Linken und Grünen abgestimmt.
Die Entscheidung ist für die Regierung nicht bindend.

16.57 Uhr: Wenn man andere die Kurden ausstatten lasse, sei man nicht auf der ethisch besseren Seite, so Arnold. Man müsse langsam erkennen, dass Deutschland und Europa nicht mehr wegschauen könne. Im Saal ist lautes Gemurmel. Arnold war der letzte Redner der Debatte.

16.54 Uhr: Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD, Rainer Arnold, macht seinen Standpunkt deutlich:
Kein Land kann mit der fundamentalen Herausforderung des islamistischen Terrors alleine umgehen. In Richtung der Linken sagt Arnold: Deutschland müsse ein verlässlicher Partner sein, wenn man sich von internationalen Prozessen "abkoppele",
habe man in der internationalen Diskussion nichts mehr zu sagen.

16.48 Uhr: Die Kanzlerin hat die Debatte bereits verlassen.

16.46 Uhr: Im Bezug auf Waffenausstattung der Ukraine sagt Otte, dass jede Situation gesondert betrachtet werden müsse.
In Osteuropa müsse man derzeit "deeskalierend" wirken.

16.44 Uhr: Die Kurden bräuchten Waffengleichheit gegenüber der IS-Miliz, so Otte. Wer die Ausstattung mit Waffen ablehne, der dulde den Völkermord vor Ort.

16.42 Uhr: "Immer wenn es um die reale Politik geht, ist die Linke am Ende", sagt der verteidigungspolitische Sprecher der CDU, Henning Otte, der nun das Wort hat. Gysi sei von der eigenen Partei nach der Befürwortung der Waffenlieferungen "zurückgepfiffen" worden, prangert er an und erntet Zurufe aus dem Saal. Hilfe in einer Situation wie der im Irak, dulde keinen Aufschub.

16.39 Uhr: Schwabe spricht sich dafür aus, mehr Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen. Er betont, dass die Waffenlieferungen eine einmalige Entscheidung sei. Es handele sich um einen "begründeten Fall".

REUTERS Jesiden-Frauen müssen den Bundestag wegen Zwischenrufen verlassen.

16.36 Uhr: SPD-Menschenrechtssprecher, Frank Schwabe, steht auf dem Podium. Sein Vortrag wird nach wenigen Minuten durch Zurufe aus dem Publikum unterbrochen.

Eine bunt-gekleidete Gruppe wird von Sicherheitsleuten aus dem Saal gebracht. Es handelt sich dabei auch um Frauen, die angaben, der religiösen Gruppe der Jesiden anzugehören,
die hauptsächlich im Irak angesiedelt ist und von der IS-Terrorgruppe verfolgt und vertrieben wird. Schätzungen zufolge umfasst die religiöse Minderheit zwischen 500.000 und einer Million Mitglieder. Jesiden sprechen meist kurdisch und verehren einen Pfauenengel als Oberhaupt von sieben heiligen Wesen. Vertreter aller im Irak bedrohten Gruppen nahmen auf der Tribüne im Parlament an der Debatte teil, darunter neben Jesiden auch chaldäische Katholiken und Aleviten.

16.33 Uhr: Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele unterbricht Mißfelders Vortrag mit einer Zwischenfrage.
Er möchte wissen, ob dieser es nicht "pervers" oder "schizophren" finde, dass Kämpfer der verbotenen Kurdenpartei PKK in Deutschland juristisch verfolgt und inhaftiert würden, obwohl diese im Irak Hilfe bei der Flüchtlingsrettung leisteten. Mißfelder entgegnet, er stelle diese Hilfe nicht in Frage, halte die juristische Verfolgung jedoch für gerechtfertigt, da es sich bei der PKK nach wie vor um eine Gruppe handele, die eine Gefahr für das NATO-Land Türkei darstelle. Die PKK will einen Staat Groß-Kurdistan etablieren.

16.22 Uhr: Der außenpolitische Sprecher der Union, Philipp Mißfelder, äußert sich: Die Unterstützung, die Kurdistan aus Deutschland bekomme, sei eine langfristige Aktion und nicht etwa eine "Eintagsfliege". Man stehe einer Armee von Selbstmordattentätern gegenüber. ISIS sei so gut ausgestattet wie kaum andere Terrorgruppierungen.

16.18 Uhr: Der außenpolitische Sprecher der Grünen, Omid Nouripour, hat das Wort. Er prangert an, dass der Bundestag im Bezug auf die Waffenlieferungen in den Nord-Irak nichts beschließen dürfe. Er unterstellt der Bundesregierung, sie fürchte die Debatte.

16.14 Uhr: Hasselfeldt dankt der Kanzlerin und den Ministern für "besonnene und gründliche" Vorbereitung der Entscheidung. Teilweise Widerspruch aus dem Publikum.

16.11 Uhr: "Humanitäre Hilfe würde verpuffen, wenn wir nicht helfen, die ISIS grundsätzlich zu stoppen", so Hasselfeldt.
Entscheidung der Bundesregierung war richtig. Was brächten die Decken und Zelte, wenn man darin sein Leben verlöre.
"Wir haben eine große Verantwortung, bei der es sich lohnt, kontrovers zu diskutieren", so Hasselfeldt.

16.06 Uhr: Hasselfeldt prangert einen Widerspruch in den Reden der Grünen und der Linken an. Auf der einen Seite wolle man die Kurden nicht im Stich lassen, auf der anderen Seite wolle man nicht umfassende Hilfe leisten, so die CSU-Politikerin. Sie bezeichnet die Positionierung der Parteien als "inkonsequent" und erntet teilweise Widerspruch aus dem Saal.

16:04 Uhr: Gerda Hasselfeldt, erste stellvertretende CSU-Vorsitzende: "Wir können bei Zwangskonvertierungen nicht zusehen." Die Sicherheit in Deutschland und Europa sei ebenso bedroht wie Millionen Menschen in dem Krisengebiet.

16.00 Uhr: "Wir unterstützen jede humanitäre Hilfe", so Jelpke. Es sei dringend nötig, dass Flüchtlinge in Deutschland aufgenommen würden.

15.57 Uhr: Nach dem Beschluss der Bundesregierung über Waffenlieferungen an die Kurden im Nordirak dringt CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer auf größere finanzielle
Unterstützung aus Berlin: „Die Krisenherde der Welt - gerade derjenige im Nordirak - erfordern einen zusätzlichen ,Sonderfonds Entwicklungs- und Flüchtlingspolitik’“,
sagte er FOCUS Online. Hier brauche es „einen weiteren mutigen Schritt“. Bei humanitären Katastrophen hätten für die CSU Hilfsleistungen erste Priorität. Scheuer sieht in finanzieller Hilfe auch einen vorbeugenden Schritt, um weiter Flüchtlingsströme zu verhindern. „Wir müssen den Flüchtlingskatastrophen vor Ort entgegenwirken. Nachhaltige Lösungen gibt es nur in den betroffenen Gebieten selbst
und nicht durch Flüchtlingsströme nach Deutschland."

15.55 Uhr: Die innenpolitische Sprecherin der Linken, Ulla Jelpke, steht auf dem Podium: "Waffenlieferungen in diese Region, sind nicht der richtige Weg", so Jelpke. Es gäbe dort genug Waffen. Waffen, die die USA geliefert hätten, seien schon in der Vergangenheit in die Hände islamischer Terrorgruppen gefallen. Jelpke bezweifelt, dass die Verantwortung für den vorgesehen Einsatz der Waffen von der Regierung übernommen werden könne.

15.45 Uhr: "Der islamische Staat darf in unserer Welt keinen Erfolg haben", so Kauder. Er wolle die Glaubensfreiheit zerstören. Daher wäre die klare Positiopnierung der Bundesregierung so wichtig. Die Botschaft: "Wir lassen euch nicht gewähren", sagt Kauder. Die Union befürwortet die Waffenlieferungen in den Nord-Irak.

15.41 Uhr: Solange es dem Irak möglich ist, sich nach Syrien zurückzuziehen, könne das Problem nicht gelöst werden, sagt Kauder. Eine solche Grenze kann nur durch Drohnen kontrolliert werden. Stimme wird laut. Kauder antwortet mit:"Ja, ja." Im Folgenden macht er klar: Es könne nicht so weitergehen, dass Salafisten in Deutschland für den heiligen Krieg werben würden.

15.37 Uhr: Kauder:"Waffenlieferungen sind notwendig." Das Material für die Kämpfe würde sofort gebraucht. Die Entscheidung der Bundesregierung sei richtig.

15.35 Uhr: Kauder macht klar, es sei richtig, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, das Problem sei damit jedoch nicht gelöst.
Es müsse vor Ort geholfen werden. "Flüchtlinge, ja, aber auch alles tun, damit diese Gebiete nicht jesiden- und christenfrei werden", so Kauder. Die Kurden seien auf die Waffen angewiesen, um sich zu wehren.

15.30 Uhr: Union-Fraktionsvorsitzender Volker Kauder hat das Wort: "Wir brauchen eine in Europa koordinierte Hilfe", so Kauder. Er habe mit der Menschenrechtsorganisation UNICEF gesprochen, die einen koordinierten Einsatz im Irak erwartete, um die Arbeit vor Ort zu vereinfachen.

15.25 Uhr: Bei den Grünen war die Entscheidung gegen die Waffenlieferung nicht einstimmig. Im Vorfeld der Debatte hatte sich auch der Ko-Vorsitzende Cem Özdemir bereits offen für die Waffenlieferungen gezeigt.

15.22 Uhr: Die Terrororganisation ISIS wird über die türkisch-syrische Grenze unterstützt. Hofreiter fordert mehr Einsatz der Regierung, um das zu unterbinden.

15.19 Uhr: "Die Risiken überwiegen dem kurzfristigem Nutzen." Die Grünen halten die Entscheidung der Bundesregierung, Waffen in den Irak zu liefern, für falsch.
Hofreiter macht klar, dass die Waffen der Treibstoff für massive Konflikte im Irak sein könnten.

15.15 Uhr: Anton Hofreiter, von der Grünen Bundestagsfraktion, hat das Wort. Während seines Vortrags herrscht lautes Gemurmel. "Der Einsatz von militärischer Gewalt ist in manchen Fällen als letztes Mittel sogar geboten", sagt Hofreiter. In diesem Zusammenhang führt auch er den Genozid in Ruanda an, bei dem europäische Staaten nicht mit humanitärer Hilfe eingegriffen hatten.

15.11 Uhr: Auch Oppermann prangert an, dass Terrororganisationen wie ISIS auf dem Weltmarkt Einnahmen aus Ölverkäufen erzielen könnten. Er fordert, dass die Politik einen Riegel vorschiebe und erntet Applaus. SPD wird für die Waffenlieferungen stimmen, das macht Oppermann am Ende seiner Rede nochmals klar.

15.07 Uhr: Oppermann rechtfertigt die Entscheidung der Bundesregierung: "Eine Ausnahme ist eine Ausnahme und kein Tabubruch." Im Saal werden aufgebrachte Stimmen laut.

15.04 Uhr: Oppermann macht klar, dass die Waffenlieferung an die Kurden eine Ausnahme von dem Grundsatz sei, keine Waffen in Krisengebiete zu liefern. "Diese Waffen haben keinen Rückholschein", sagt Oppermann. Am Ende wisse man nicht zu 100 Prozent, was mit den Waffen passiere,
auch wenn die Bundesregierung versuche, vorzubeugen, dass die Waffen in falsche Hände geraten.

15.01 Uhr: SPD hält Waffenlieferung für richtig. Es handele sich nicht um einen kommerziellen Export, betont Oppermann in Richtung Gysi: Applaus im Saal. Zwischenrufe werden laut.

14.59 Uhr: Oppermann entgegenet auf einen Vorwurf Gysis, es würde darauf geachtet werden, dass die geleistete humanitäre Hilfe immer höher sei, als die Waffenhilfe.

14.55 Uhr: Mahnmal für nicht geleistete humanitäre Hilfe: Oppermann führt den Genozid im ostafrikanischen Ruanda vor 20 Jahren als negatives Beispiel an.

14.51 Uhr: Vorsitzender der SPD-Fraktion, Thomas Oppermann, hat das Wort. Im Gedenken an den Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren betont Oppermann,
welches Glück eine Zusammenarbeit mit Polen habe. "Die deutsche und die polnische Sicherheit sind miteinander verbunden."

14.46 Uhr: Vorsitzender der Links-Fraktions macht klar: Islamische Staaten verkaufen Erdöl, um Geld zu verdienen.
Gysi fragt die Kanzlerin, warum sie nicht verhindern würde, dass dieses Öl gekauft werde. Immer wieder Applaus

14.42 Uhr: Gysi: "Wenn der Irak eines genug hat, sind das Waffen". Waffenexporte in Kriegsgebiete habe es bereits gegeben, jedoch noch nicht an Kampfgruppen, die nicht der Regierung unterständen. Über diese Neuerung in Sachen Waffenlieferungen hätte der Bundestag entscheiden müssen.
Während Gysis Rede herrscht aufgebrachtes Gemurmel im Saal.

14.37 Uhr: Fraktionsvorsitzender Gregor Gysi findet die Diskussion über Waffenexport am Gedenktag des Beginns des zweiten Weltkriegs "stillos". Der Bundestag applaudiert. Gysi macht klar: "Wir hätten hier entscheiden müssen". Der Bundestag hat lediglich ein symbolisches Abstimmungsrecht.

14.33 Uhr: "Uns sind die Risiken einer solchen Unterstützung bewusst", so Merkel im Bezug auf die Waffenlieferungen.
"Unsere eigenen Sicherheitsinteressen sind bedroht", sagt die Kanzlerin. Jetzt gäbe es die Chance Leben zu retten und Massenmorde zu verhindern. Merkel betont: Irakische Zentralregierung ist mit den Waffenlieferungen einverstanden.

14.32 Uhr: "Bundesregierung hat beschlossen, weitergehende, umfassende Hilfe zu leisten", so Merkel. Die Hilfe solle in enger Abstimmung mit den anderen EU-Staaten erfolgen. Es sollen Waffen aus vorhandenen Beständen der Bundeswehr geliefert werden. Merkel bezeichnet diese Entscheidung als "weitreichend".

14.30 Uhr: Merkel macht klar, warum Deutschland helfen muss. Ein Grund: Deutsche ISIS-Kämpfer im Irak werden irgendwann zurückkehren.

14.25 Uhr: Kanzlerin: „Bei der Entscheidung heute, geht es nicht um den Einsatz von Soldaten.“ Auch Waffenlieferungen müssten sorgsam abgewogen werden. Kanzlerin legt Grausamkeit der Islamisten dar. Minderheiten sind bedroht, sowie jeder, der sich gegen die ISIS-Terrorgruppe wehre.

14.24 Uhr: Merkel spricht sich gegen Gewalt aus: "Kein Konflikt der Welt lässt sich allein militärisch lösen."

14.21 Uhr: Nächste Schritte der Unterstützung in Afghanistan sollen beim NATO-Gipfel in Wales besprochen werden.
Merkel: "Afghanistan braucht unsere Unterstützung weiterhin".

14.16 Uhr: Angela Merkel sagt zu bevorstehendem NATO-Gipfel, es werde neben dem Irak auch um die Ukraine gehen.
Russische Soldaten sind auf ukrainisches Gebiet vorgedrungen: Bruch des Völkerrechts dürfe nicht ohne Folgen bleiben. Es wird keine militärische Lösung des Ukraine-Russland-Konflikts geben, EU-Mitgliedstaaten sind sich einig.



14.09 Uhr: Waffenlieferung in ein Krisengebiet - Gab es das eigentlich schon? Die Rüstungshilfe für die kurdische Armee ist nicht der erste Fall, in dem deutsche Waffen in ein Krisengebiet geliefert werden. Seit Jahrzehnten wird Israel unabhängig von der Lage im Nahost-Konflikt mit Rüstungsgütern versorgt. Seit Beginn des Gaza-Kriegs wurde beispielsweise der Export eines U-Boots für 600 Millionen Euro und von Waffenzündern im Wert von 900 Millionen Euro genehmigt. Das ist aber ein Sonderfall: Wegen des Holocausts ist der Schutz des Existenzrechts Israels deutsche Staatsräson. Waffenlieferung dorthin werden nicht nur genehmigt, sondern sogar mit hunderten Millionen Euro deutscher Steuergelder gefördert. Im Irak wird dagegen erstmals eine Konfliktpartei unterstützt, die nicht zu Deutschlands traditionellen Verbündeten gehört.
Und das, obwohl die kurdische Autonomieregierung politische Ziele verfolgt, die die Bundesregierung ablehnt.
Der kurdische Präsident Massud Barsani strebt die Unabhängigkeit seiner Region an.

14.03 Uhr: Bundestagspräsident Norbert Lammert eröffnet die Veranstaltung: Er erinnert vor vollbesetzten Rängen an den Beginn des zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren. Bundestag erhebt sich, um Opfern in heutigen politischen Problemregionen wie dem Irak zu gedenken. Seit Sonntag steht fest: Die Bunderegierung wird Waffen in den Nord-Irak liefern, um die Kurden bei ihrem Kampf gegen die IS-Terrormiliz zu unterstützen. Am Montag will Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundestag eine Regierungserklärung zu dem Thema abgeben. Danach soll das Parlament entscheiden. Die Abgeordneten haben in der Frage der Waffenlieferung jedoch kein Mitspracherecht. Geplant ist lediglich die Abstimmung über einen nicht bindenden Entschließungsantrag der Koalitionsfraktionen.


Opposition scheitert mit eigenen Initiativen

http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2014/kw36_de_sondersitzung/296154

Gegen das Votum aller übrigen Fraktionen scheiterte die Linke mit ihrem Entschließungsantrag, in dem sie von der Regierung verlangte, keine Waffen in den Irak zu liefern und stattdessen die Organisation "Islamischer Staat" von ihrern Förderern und Financiers in Katar, Saudi-Arabien und der Türkei abzuschneiden. Darüber hinaus verlangt die Fraktion ein generelles Verbot des Rüstungsexport und bis dahin des Exports von kleinen und leichten Waffen, Waffenfabriken und Rüstungsgeütern in Kriegs- und Bürgerkriegsgebiete sowie andere Krisenregionen. Staatliche Hermes-Bürgschaften sollte es für solche Exporte nicht mehr geben. Bei Enthaltung der Linken fand auch der Entschließungsantrag der Grünen keine Mehrhiet. Die Fraktion trat dafür ein, eine internationale Irak-und-Syrien-Kontaktgruppe einzurichten und alle diplomatischen Möglichkeiten zu nutzen, um die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit im Irak und in Syrien zu befördern. Die Finanzierungsquellen der "Isis"-Terrororganisation sollten konsequent ausgetrocknet werden. Die Fraktion befürwortete zudem ein international abgestimmtes humanitäres Hilfsprogramm für die Menschen im Irak und in Syrien unter Führung der Vereinten Nationen.

(ahe/vom/01.09.2014)

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